Der Klimawandel hängt untrennbar mit der Emission von Treibhausgasen zusammen. Das am häufigsten von Menschen emittierte Treibhausgas ist Kohlendioxid, auch bekannt als CO2. Wir bei Lunor sehen es auch als Teil der unternehmerischen Verantwortung, zur Reduzierung von Treibhausgasen beizutragen. Welche zentrale Rolle dafür unser fast autarker Firmensitz im Schwarzwald spielt, haben wir im ersten Teil unserer Serie Nachhaltigkeit@Lunor erklärt. In Teil 2 dreht sich alles darum, wie wir es geschafft haben klimaneutral zu werden.
Man kann es nicht oft genug erwähnen: An erster Stelle in Sachen Nachhaltigkeit steht die Vermeidung. Vermeidung von Müll, Plastik, Papier, CO2 oder Schadstoffen. Gleichzeitig müssen wir unser Handeln realistisch betrachten. Auch wenn unser Firmengebäude fast autark funktioniert, durchläuft jede unserer Lunor Brillen selbstverständlich einen viel längeren Prozess. Angefangen bei der Produktion bis hin zur Auslieferung an unseren Kunden. Manches auf diesem Weg können wir selbst in die Hand nehmen und ändern. Auf vieles allerdings haben wir wenig bis keinen Einfluss. Trotzdem war unser Ziel, komplett klimaneutral zu handeln. Was also tun?
Die Kompensation über Klimazertifikate lag deshalb nahe, weil unvermeidliche Umweltbelastungen damit vollständig ausgeglichen werden können.
Wichtig waren uns vor allem vier Punkte:
- Den kompletten Wertschöpfungsstrom der Brille abbilden
- Lunor ganzheitlich, mit all seinen Aktivitäten und Mitarbeitern betrachten
- Eine realistische, schonungslose Analyse
- Seriöse und verifizierte Klimazertifikate, die sinnvolle Projekte unterstützen
Das komplette Unternehmen durchleuchten
Nachdem der Projektpartner feststand, übernahm Sabine Klevenz die weitere Umsetzung. Unsere Einkäuferin ist seit 2015 Teil der Lunor Familie und kennt durch Ihr Verantwortungsgebiet die Abläufe, Lieferanten, das Gebäude und die Technik genau. Innerhalb der nächsten drei Monate galt es, das komplette Unternehmen zu durchleuchten: Welchen Weg gehen unsere Brillen von der Produktion bis in unser Lager? Wie hoch ist unser Papierverbrauch? Wie kommen unsere Mitarbeiter ins Büro? Zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus, dem Auto? Welche Geschäftsreisen werden mit welchen Verkehrsmitteln unternommen? Kilometergenau, versteht sich. Mit in die Berechnung fließt auch unsere Firmenfahrzeugflotte ein. Diese besteht größtenteils aus Elektroautos und Erdgasfahrzeugen der neuesten Generation. Fast drei Monate des sorgfältigen Hinterfragens, Berechnens und Forschens später, war die CO2-Bilanz in allen Facetten ermittelt.
Aus der Bilanz ergab sich, dass 600 Zertifikate nötig wären, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren. So können wir für zunächst drei Jahre klimaneutral handeln. 10% Puffer inklusive – sicher ist sicher! Bei der Projektauswahl haben wir uns für drei unterschiedliche Programme entschieden:
Solarthermie Indien
Dieses Projekt implementiert ein modernes, umweltfreundliches solarthermisches Kraftwerk in Indien (Jaisalmer, Rajasthan). Die Stromerzeugung mittels Parabolrinnentechnologie verbessert die Luftqualität sowie die lokalen Lebensgrundlagen und fördert eine nachhaltige Entwicklung der erneuerbaren Energiewirtschaft.
Aufforstung Kolumbien
Fotos: Forest Finest
Im Orinco Department in Kolumbien wird die Kombination von Wiederaufforstung (Holzproduktion) mit Biodiversitätsschutz und Ökosystemwiederherstellung vorangetrieben. Die so geschaffenen und bewirtschafteten Wälder bieten einen natürlichen Lebensraum für einheimische Tiere und Pflanzen, schützen und bereichern den Boden, speichern und filtern Wasser und tragen zur Minderung des Treibhauseffekts bei.
Waldschutz Uruguay
Im Zentrum dieses Klimaschutzprojektes in Südamerika steht die Aufforstung zum Speichern von CO2 aus der Atmosphäre. Das ehemals von Fleischrindern beweidete Land, wird dabei nach FSC-Standard für nachhaltige Forstwirtschaft in Forstplantagen umgewandelt.
Klimaneutral – und wir wollen noch mehr
Dank der Zusammenarbeit mit Fokus Zukunft ist unser Unternehmen und gesamtes Handeln klimaneutral gestellt. Der Stilllegungsnachweis unserer Zertifikate ist obligatorisch. So gewährleisten wir einen verantwortungsbewussten Umgang mit Klimazertifikaten.
Wussten Sie, dass…
… wir unsere Brillen (mit Ausnahme der Titanfassungen) in Süddeutschland produzieren? Das gewährleistet kurze Transportwege von der Produktion in unser Lager in den Schwarzwald. Die zwei nächsten Produktionen sind nur knapp 30km von unserem Firmensitz entfernt. Unsere Etuis aus einheimischem Holz produzieren wir in Deutschland, die Lederetuis in Europa. Diese Entscheidung hat die Lieferwege weiter verkürzt.
Wir können aber noch mehr erreichen, da sind wir sicher. Daher engagiert sich Lunor als Sponsor für regionale Events. So konnten wir 2019 die CO2-Emissionen der Veranstaltungsreihe „Calwer Klostersommer“ im Nordschwarzwald ausgleichen. 250 Tonnen CO2 wurden dafür mit großzügigem Puffer kompensiert. Die Veranstaltung fand komplett klimaneutral statt.
Übrigens, Michael Fux hat uns seine Vision für die Zukunft verraten: einen eigenen Lunor Wald, hier im Schwarzwald. Dort könnte durch regionale Aufforstung an der Stelle kompensiert werden, wo auch die Emission entsteht. Für das Klima ist das zwar unerheblich, aber einen sicht-, fühl- und begehbaren Beitrag vor Ort zu leisten hat einen besonderen Stellenwert bei Michael Fux. Wer weiß, vielleicht wird dieser Traum eines Tages Wirklichkeit.
Wir bei Lunor legen viel Wert auf Transparenz. Haben Sie Fragen, zu unserem Engagement im Klimaschutz? Wir freuen uns, Ihnen Auskunft zu erteilen. Klimazertifikate können auf den ersten Blick komplex erscheinen. Auf Anfrage legen wir Ihnen daher gerne unsere Berechnungsgrundlagen offen – das ist unser freiwilliger Beitrag für mehr Offenheit und Transparenz.
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