Klimaneutral Lunor

Der Klima­wandel hängt untrennbar mit der Emission von Treibhaus­gasen zusammen. Das am häufigsten von Menschen emittierte Treibhaus­gas ist Kohlen­dioxid, auch bekannt als CO2. Wir bei Lunor sehen es auch als Teil der unternehmerischen Verantwortung, zur Reduzierung von Treibhaus­gasen beizutragen. Welche zentrale Rolle dafür unser fast autarker Firmensitz im Schwarzwald spielt, haben wir im ersten Teil unserer Serie Nachhaltigkeit@Lunor erklärt. In Teil 2 dreht sich alles darum, wie wir es geschafft haben klimaneutral zu werden.

Man kann es nicht oft genug erwähnen: An erster Stelle in Sachen Nachhaltigkeit steht die Vermeidung. Vermeidung von Müll, Plastik, Papier, CO2 oder Schad­stoffen. Gleichzeitig müssen wir unser Handeln realistisch betrachten. Auch wenn unser Firmen­gebäude fast autark funktioniert, durchläuft jede unserer Lunor Brillen selbstverständlich einen viel längeren Prozess. Angefangen bei der Produktion bis hin zur Aus­lieferung an unseren Kunden. Manches auf diesem Weg können wir selbst in die Hand nehmen und ändern. Auf vieles allerdings haben wir wenig bis keinen Einfluss. Trotzdem war unser Ziel, komplett klima­neutral zu handeln. Was also tun?

Die Kompensation über Klima­zertifikate lag deshalb nahe, weil unvermeidliche Umwelt­belastungen damit vollständig ausgeglichen werden können.

Wichtig waren uns vor allem vier Punkte:

  1. Den kompletten Wertschöpfungs­strom der Brille abbilden
  2. Lunor ganzheitlich, mit all seinen Aktivitäten und Mitarbeitern betrachten
  3. Eine realistische, schonungslose Analyse
  4. Seriöse und verifizierte Klima­zertifikate, die sinnvolle Projekte unterstützen

Das komplette Unternehmen durchleuchten

Klimaneutral Zertifikat klimaschutz Lunor
 Ulrich Fux gab als treibende Kraft den Impuls, mit der Gesellschaft Fokus Zukunft zusammen­zuarbeiten. Fokus Zukunft bietet Zertifikate nach Gold Standard an. Dieser ist der höchste Qualitäts­standard bei Kompensations­projekten und wurde gemeinsam mit dem WWF und dem Bundes­umweltministerium entwickelt.

Nachdem der Projekt­partner feststand, übernahm Sabine Klevenz die weitere Umsetzung. Unsere Einkäuferin ist seit 2015 Teil der Lunor Familie und kennt durch Ihr Verantwortungs­gebiet die Abläufe, Lieferanten, das Gebäude und die Technik genau. Innerhalb der nächsten drei Monate galt es, das komplette Unternehmen zu durchleuchten: Welchen Weg gehen unsere Brillen von der Produktion bis in unser Lager? Wie hoch ist unser Papier­verbrauch? Wie kommen unsere Mitarbeiter ins Büro? Zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus, dem Auto? Welche Geschäfts­reisen werden mit welchen Verkehrsmitteln unternommen? Kilometergenau, versteht sich. Mit in die Berechnung fließt auch unsere Firmenfahrzeugflotte ein. Diese besteht größtenteils aus Elektro­autos und Erdgas­fahrzeugen der neuesten Generation. Fast drei Monate des sorgfältigen Hinterfragens, Berechnens und Forschens später, war die CO2-Bilanz in allen Facetten ermittelt.

Aus der Bilanz ergab sich, dass 600 Zertifikate nötig wären, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren. So können wir für zunächst drei Jahre klimaneutral handeln. 10% Puffer inklusive – sicher ist sicher! Bei der Projek­tauswahl haben wir uns für drei unterschiedliche Programme entschieden:

Solarthermie Indien

Dieses Projekt implementiert ein modernes, umwelt­freundliches solar­thermisches Kraftwerk in Indien (Jaisalmer, Rajasthan). Die Strom­erzeugung mittels Parabolrinnen­technologie verbessert die Luft­qualität sowie die lokalen Lebens­grundlagen und fördert eine nachhaltige Entwicklung der erneuerbaren Energie­wirtschaft.

Aufforstung Kolumbien

Fotos: Forest Finest

Im Orinco Department in Kolumbien wird die Kombination von Wieder­aufforstung (Holz­produktion) mit Bio­diversitäts­schutz und Ökosystem­wiederherstellung voran­getrieben. Die so geschaffenen und bewirtschafteten Wälder bieten einen natürlichen Lebens­raum für ein­heimische Tiere und Pflanzen, schützen und bereichern den Boden, speichern und filtern Wasser und tragen zur Minderung des Treibhaus­effekts bei.

Waldschutz Uruguay

Im Zentrum dieses Klimaschutz­projektes in Süd­amerika steht die Aufforstung zum Speichern von CO2 aus der Atmosphäre. Das ehemals von Fleisch­rindern beweidete Land, wird dabei nach FSC-Standard für nachhaltige Forst­wirtschaft in Forst­plantagen umgewandelt.

Klimaneutral – und wir wollen noch mehr

Dank der Zusammen­arbeit mit Fokus Zukunft ist unser Unternehmen und gesamtes Handeln klima­neutral gestellt. Der Stilllegungs­nachweis unserer Zertifikate ist obligatorisch. So gewährleisten wir einen verantwortungs­bewussten Umgang mit Klima­zertifikaten.

Wussten Sie, dass…

… wir unsere Brillen (mit Ausnahme der Titan­fassungen) in Süddeutschland produzieren? Das gewährleistet kurze Transport­wege von der Produktion in unser Lager in den Schwarzwald.  Die zwei nächsten Produktionen sind nur knapp 30km von unserem Firmen­sitz entfernt. Unsere Etuis aus einheimischem Holz produzieren wir in Deutschland, die Lederetuis in Europa. Diese Entscheidung hat die Liefer­wege weiter verkürzt.

Wir können aber noch mehr erreichen, da sind wir sicher. Daher engagiert sich Lunor als Sponsor für regionale Events. So konnten wir 2019 die CO2-Emissionen der Veranstaltungs­reihe „Calwer Kloster­sommer“ im Nord­schwarzwald ausgleichen. 250 Tonnen CO2 wurden dafür mit großzügigem Puffer kompensiert. Die Veranstaltung fand komplett klimaneutral statt.

Übrigens, Michael Fux hat uns seine Vision für die Zukunft verraten: einen eigenen Lunor Wald, hier im Schwarzwald. Dort könnte durch regionale Aufforstung an der Stelle kompensiert werden, wo auch die Emission entsteht. Für das Klima ist das zwar unerheblich, aber einen sicht-, fühl- und begeh­baren Beitrag vor Ort zu leisten hat einen besonderen Stellenwert bei Michael Fux. Wer weiß, vielleicht wird dieser Traum eines Tages Wirklichkeit.

Wir bei Lunor legen viel Wert auf Transparenz. Haben Sie Fragen, zu unserem Engagement im Klima­schutz? Wir freuen uns, Ihnen Auskunft zu erteilen. Klima­zertifikate können auf den ersten Blick komplex erscheinen. Auf Anfrage legen wir Ihnen daher gerne unsere Berechnungs­grundlagen offen – das ist unser freiwilliger Beitrag für mehr Offenheit und Transparenz.

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