Die falsche Sonnenbrille schadet mehr, als sie nutzt. Daher ist es wichtig, auf ausreichenden UV-Schutz zu achten. Wir erklären Ihnen, worauf es ankommt.
Hand aufs Herz: geht es Ihnen beim Sonnenbrillenkauf genauso wie vielen anderen Kunden auch? Sie stehen völlig ahnungslos (und leicht überfordert) vor einer riesigen Auswahl von Brillen. John-Lennon-Gedächtnisbrillen reihen sich neben eleganten Cateyefassungen und hey, da ist ja die Pilotenbrille. Die ist wirklich immer in Mode. Getönte Gläser haben sie alle. Aber woher weiß man denn nun, ob die Sonnenbrille das tut, was sie soll? Und: was soll sie überhaupt?
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Sonnenbrille zwei Funktionen erfüllen muss:
Die Beiden Funktionen haben erstmal nichts miteinander zu tun, das heißt: Eine Brille, die einen hohen Blendschutz durch besonders dunkle Gläser bietet, schützt nicht automatisch auch vor UV-Strahlen. Andersrum kann eine Sonnenbrille mit 100%igem UV-Schutz komplett klare Gläser haben.
Belastung durch UV-Strahlen nimmt zu
Beginnen wir bei den UV-Strahlen. Ultraviolette (UV-) Strahlen sind nichts anderes als Licht, das für uns nicht sichtbar ist. Wir können die Strahlung auch nicht spüren, riechen oder anders wahrnehmen –dennoch kann es Schaden an unserer Haut und unseren Augen anrichten. Das ultraviolette Licht wird unterteilt in UV-A, -B und -C Strahlen, welche sich in den Wellenbereichen von 100 bis etwa 400 Nanometer bewegen. Die Einheit Nanometer gibt dabei die Wellenlänge des Lichts an. Umso kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher und somit auch schädlicher.
Die gute Nachricht: Die besonders kurzwellige und kritische UV-C-Strahlung wird von der Erdatmosphäre vollständig absorbiert. Sie gelangt gar nicht erst zur Erdoberfläche und somit auch nicht zu unseren Augen.
Die UV-B-Strahlung dringt immerhin schon zu etwa 10% durch die Ozonschicht hindurch. Das hört sich erstmal wenig an, problematisch ist aber die fortwährende Zerstörung der Ozonschicht. Somit dringen auch immer mehr UV-B-Strahlen zur Erdoberfläche durch.
UV-A-Strahlung gelangt im Gegensatz dazu gänzlich ungehindert die Erdoberfläche.
Wussten Sie, dass…
… Schnee, Sand und Wasser die UV-Strahlung bis zu 80% reflektieren und somit verstärken?
… Schatten (egal ob durch einen Baum oder einen Sonnenschirm) die UV-Belastung verringert?
… die UV-Strahlung um 10% je 1.000 Höhenmeter zunimmt?
… leichte Bewölkung und Nebel die UV-Belastung sogar verstärkt?
Zum Glück haben wir es aber selbst in der Hand, uns vor der UV-Strahlung zu schützen. Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan und sollten daher besonders sorgfältig geschützt werden.
Günstige Brillen bieten meist weniger UV-Schutz
Der UV-Schutz von Sonnenbrillen lässt sich in zwei Abstufungen unterteilen:
- CE-Kennzeichen
Die niedrigste Form von UV-Schutz bieten Brillen, die lediglich das CE-Kennzeichen aufweisen. Sie erfüllen die Mindestanforderungen, die eine Sonnenbrille in der EU erfüllen muss. Diese liegt bei 380 Nanometer. Vorsicht ist jedoch bei besonders günstigen Brillen unklarer Herkunft geboten: es gibt keine unabhängige Prüfstelle für CE-Kennzeichen und somit sind Fälschungen nicht ganz ausgeschlossen. - UV400 oder „100 Prozent UV-Schutz“
Hochwertigere Sonnenbrillen erkennen Sie an der Kennzeichnung „UV400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“. Da schädliche UV-Strahlung bis 400 Nanometer reichen kann, schützen diese Brillen über die vorgeschriebenen 380 Nanometer hinaus. Sie können sich sicher sein, dass diese Brillen Sie zuverlässig vor dem gesamten Spektrum schädlicher UV-Strahlen schützen wird.
Färbung der Gläser: Blendschutz und Ästhetik
Ist für ausreichend UV-Schutz gesorgt, ist die Färbung der Gläser eher dem persönlichen Geschmack oder dem Einsatzbereich der Sonnenbrille geschuldet. Schließlich gibt es auch komplett klare Gläser mit höchstem UV-Schutz.
Übrigens: unsere Augen verfügen über einen ganz natürlichen Blendschutz: wir kneifen die Augen zusammen, die Pupillen verkleinern sich, weniger Strahlen dringen ins Auge. Das erklärt auch, warum Sonnenbrillen ohne ausreichenden UV-Schutz zu gefährlich sind: Wir fühlen uns durch das dunkle Glas nicht geblendet, die Pupillen sind weit und besonders viel Strahlung kann in das Auge eindringen.
Über wieviel Blendschutz eine Sonnenbrille verfügt, wird in 5 Schutzstufen angegeben. Je höher die Schutzkategorie, umso dunkler ist das Glas getönt.
Die richtige Form: Mehr ist mehr!
Bei der Auswahl einer Sonnenbrille gilt „Mehr ist mehr!“. Denn umso größer die Gläser der Sonnenbrille, umso mehr kann sie vor der Sonneneinstrahlung schützen. UV-Strahlen gelangen nicht nur von vorne auf das Auge, sondern auch von den Seiten oder von oben. Wählen Sie also ruhig ein großes Modell, das Ihre Augenbrauen komplett bedeckt.
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